- Höhere Erlöse bei Büros und Hotels steigern Umsatz ohne Russland um 14 %, auch operatives Ergebnis (EBITDA) bleibt klar positiv.
Gesamtverlust in Höhe von EUR 16,2 Mio. ohne Russland bzw. EUR 84,8 Mio. mit Russland: Russland-Exit und negative Wertänderungen von Immobilien belasten Ergebnis erheblich.
Reduktion der Finanzverbindlichkeiten nach Verkauf der russischen Tochtergesellschaften, Eigenkapitalquote mit 32% nahezu unverändert.
Positive Umsatzerwartung für 2025 auf weiterhin stabiler operativer Basis.
Kernmarkt Polen wächst über EU-Schnitt: Portfolio-Diversifizierung mit „mixed-use“-Projekten in Planung.
Wien/Warschau, 29. April 2025 – Im vergangenen Jahr 2024 hat sich das operative Geschäft der Warimpex-Gruppe erwartet positiv entwickelt: Die Umsatzerlöse verbesserten sich um 14 % auf EUR 21,5 Mio. und das EBITDA blieb mit EUR 1,1 Mio. klar positiv. Allerdings belasteten negative Ergebnisse aus der Immobilienbewertung sowie der Anstieg des Finanzierungsaufwands das Ergebnis stark: Das Konzernergebnis außerhalb Russlands ging von EUR -5,6 Mio. 2023 auf EUR -16,2 Mio. 2024 zurück. Inklusive Russland veränderte sich das Ergebnis von EUR -23,8 Mio. auf EUR -84,8 Mio. Aufgrund der Transaktion in Russland Ende Oktober 2024 weist Warimpex die russischen Geschäftsaktivitäten im Konzernabschluss als nicht fortgeführten Geschäftsbereich aus und zeigt so ein transparentes Bild der aktuellen Ertragslage.
„Warimpex blickt auf ein herausforderndes Jahr zurück, das für die gesamte Branche von schwierigen Marktbedingungen und geopolitischen Unsicherheiten aufgrund des andauernden Konflikts in der Ukraine geprägt war.In Summe ist es uns gelungen, ein operativ stabiles Ergebnis zu erzielen, allerdings ist das Ergebnis 2024 durch unser nun abgeschlossenes Engagement in Russland stark belastet“, so Warimpex-CEO Franz Jurkowitsch. „Drei Entwicklungen stimmen positiv für die Zukunft: Unser erfolgreicher Rückzug aus Russland ist aufgrund unserer guten Eigenkapitalausstattung verkraftbar und wir haben nun wieder mehr Handlungsspielraum in unserer gesamten Geschäftstätigkeit. Gleichzeitig entwickelt sich unser Kernmarkt Polen deutlich über dem EU-Schnitt, was sich positiv auf unser dortiges Engagement auswirkt. Drittens erleben wir mit den Zinssenkungen der EZB seit dem Sommer 2024 wieder ein günstigeres Umfeld für neue Developments.“
Finanzkennzahlen: Steigerung der Umsatzerlöse um 14 %
Die Umsatzerlöse verbesserten sich um 14 % auf EUR 21,5 Mio. Dies ist auf die von EUR 11,7 Mio. auf EUR 13,2 Mio. gestiegenen Umsatzerlöse aus Büroimmobilien zurückzuführen, die sich im Wesentlichen aus der Fertigstellung des Bürogebäudes Mogilska 35 Ende 2023 und dem Abschluss neuer Mietverträge ergeben. Auch im Hotelbereich erhöhten sich die Umsatzerlöse um 6 % auf EUR 6,1 Mio. im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das EBITDA verringerte sich vor allem durch höhere den Umsatzerlösen zurechenbare Aufwendungen von EUR 1,5 Mio. auf EUR 1,1 Mio. Das EBIT veränderte sich von EUR -1,5 Mio. im Vorjahr auf EUR -8,6 Mio. Hier spiegelt sich das negative Ergebnis aus Abschreibungen und Wertänderungen in Höhe von EUR 9,7 Mio. wider.
Das Finanzergebnis (inkl. Ergebnis aus Joint Ventures) veränderte sich von EUR -4,6 Mio. auf EUR -7,7 Mio. Der Anstieg des Finanzaufwands ergab sich aus der Finanzierung des neuen Bürogebäudes in Krakau, für welches die Zinsen während der Bauphase noch aktiviert wurden, sowie aus Zinsen für Betriebsmittellinien. Erträge aus Wechselkursänderungen im Finanzergebnis fielen im Geschäftsjahr weg, im Vorjahr betrugen sie EUR 1,6 Mio.
Unter dem Strich ging das Periodenergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen im Vergleich zum Vorjahr von EUR -5,6 Mio. auf EUR -16,2 Mio. zurück. Inklusive des nicht fortgeführten Geschäftsbereichs veränderte sich das Ergebnis von EUR -23,8 Mio. auf EUR -84,8 Mio.
Operative Highlights 2024 in Polen und Deutschland
Die Bürogebäude entwickelten sich gemäß dem Fokus auf Nachhaltigkeitszertifizierungen positiv weiter: So wurden beispielsweise die Offices Mogilska 35 und Red Tower mit BREEAM-Zertifikaten ausgezeichnet. Warimpex investierte weiterhin in flexible Büroflächen und eröffnete eine zusätzliche Etage am Cowork by Memos-Standort im Red Tower in Łódź.
Auf den Grundstücksreserven in Darmstadt ist die Genehmigungsplanung für die Büroentwicklung West Yard 29 mit ca. 12.500 m2 vermietbarer Fläche weit fortgeschritten. Für das Co-Living/Office Projekt Chopin mit ca. 21.200 m2 in Krakau wurde die Baugenehmigung bereits erteilt. Transaktionsseitig konnte Warimpex den Verkauf eines Reservegrundstücks in Białystok erfolgreich abschließen.
Ausblick mit Fokus auf Portfolio-Diversifizierung mit „mixed-use“-Projekten in Polen
Aktuell fasst Warimpex neue Projekte mit einem Fokus auf „mixed-use“ ins Auge. „Geplant sind Gebäude mit einer kombinierten Nutzung für Wohnen, Gewerbe und Office in Krakau, wo wir derzeit intensiv an der Bauvorbereitung und Erlangung von Baugenehmigungen arbeiten, um zum geeigneten Zeitpunkt mit dem Bau starten zu können“, führt Franz Jurkowitsch aus. „Damit nützen wir einerseits vorhandene Grundstücksreserven und kommen der bestehenden Nachfrage am lokalen Wohnungsmarkt nach, andererseits ist dies ein weiterer Beitrag zur breiteren Aufstellung unseres Portfolios.“
Dabei gilt es auch die bestehenden Assets laufend weiterzuentwickeln – stets mit wichtigen Nachhaltigkeitsaspekten und neuen Arbeitswelten im Blick: Im Laufe des ersten Halbjahres 2025 wird das Erzsébet Office in Budapest mit einer modernen Photovoltaik-Anlage ausgestattet, im polnischen Łódź wird der Red Tower kontinuierlich revitalisiert und das flexible Cowork by Memos-Angebot wird weiter ausgebaut. Bei dem jüngsten Projekt, dem Mogilska 35 Office in Krakau, erhöht sich die Vermietungsquote laufend, sodass sich daraus ein entsprechend höherer Umsatz-Beitrag ergibt.
„Auf Basis der aktuellen Budgetzahlen rechnen wir für 2025 mit einem positiven operativen Ergebnis. Mit unserem Rückzug aus Russland 2024, der weiteren Diversifizierung unseres Portfolios und starken lokalen Teams sind wir davon überzeugt, dass wir für die nach wie vor bestehenden wirtschaftlichen Herausforderungen in Europa und weltweit gut gerüstet sind“, sagt Franz Jurkowitsch abschließend.
Finanzkennzahlen für das Geschäftsjahr 2024 auf einen Blick:
in TEUR | 2024 | Veränderung | 2023 angepasst |
Umsatzerlöse Investment Properties | 13.172 | 13 % | 11.702 |
Umsatzerlöse Hotels | 6.061 | 6 % | 5.701 |
Umsatzerlöse Development und Services | 2.275 | 58 % | 1.441 |
Umsatzerlöse gesamt | 21.508 | 14 % | 18.844 |
Direkt den Umsatzerlösen zurechenbarer Aufwand | -12.239 | 24 % | -9.840 |
Bruttoergebnis vom Umsatz | 9.270 | 3 % | 9.005 |
Ergebnis aus der Veräußerung von Immobilien | -90 | - | - |
EBITDA | 1.118 | -27 % | 1.527 |
Abschreibungen und Wertänderungen | -9.662 | 221 % | -3.011 |
EBIT | -8.544 | 476 % | -1.484 |
Finanzergebnis | -7.660 | 67 % | -4.579 |
Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen | -16.485 | - | -5.592 |
Periodenergebnis (Jahresergebnis) | -84.807 | - | -23.807 |
|
|
| |
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit | 15.865 | -36% | 24.791 |
|
|
| |
Bilanzsumme zum 31.12. | 229.189 | -38 % | 371.273 |
Eigenkapital zum 31.12. | 73.081 | -40 % | 122.036 |
Eigenkapitalquote | 32 % | -1 pp | 33 % |
|
|
| |
Anzahl Aktien in Stück | 54.000.000 | - | 54.000.000 |
Ergebnis je Aktie in EUR | -1,63 | - | -0,46 |
Eigene Aktien per 31.12. in Stück | 1.939.280 | - | 1.939.280 |
|
|
| |
Anzahl Büro- und Gewerbeimmobilien | 6 | -4 | 10 |
Vermietbare Fläche | 85.000 m2 | -53.200 m2 | 138.200 m2 |
m² mit Nachhaltigkeits-Zertifikaten | 80.000 m2 | -26.300 m2 | 106.300 m2 |
in % der Gesamtfläche | 94 % | - | 77 % |
Anzahl Hotels | 2 | -1 | 3 |
Anzahl Hotelzimmer (anteilsbereinigt) | 537 | -294 | 831 |
|
|
| |
31.12.2024 | Veränderung | 31.12.2023 | |
Gross Asset Value (GAV) in Mio. EUR | 229,7 | -36 % | 360,1 |
NNNAV je Aktie in EUR | 1,68 | -37 % | 2,68 |
EPRA NTA je Aktie in EUR | 1,62 | -37 % | 2,56 |
Ultimokurs der Aktie in EUR | 0,572 | -23 % | 0,745 |